Montag, 5. Oktober 2020

Tagebuch eines Soldaten im 2.Weltkrieg

1940

Es klopft an der Tür. Mein jüngerer Bruder springt von seinem Stuhl auf und rennt hin. Meine Mutter seufzt und erhebt sich langsam. Als wir die Stimmen hören, die von der Tür zu uns dringen, erstarren wir beide. Mein Bruder nimmt grade einen Brief entgegen, als die zwei hochgewachsenen, in Uniformen bekleideten Männer sich auch schon umdrehen und wieder gehen. Wir werden alle blass und schauen auf den Brief in Karls Händen. ,,Ist er das?“ fragt Karl mit zitternder Stimme. Ich nicke. Schon immer habe ich gewusst das dieser Tag bald kommen würde, aber in der Realität sah es nochmal komplett anders aus. Seit mein Vater vor fünf Jahren gestorben ist, kümmere ich mich um meine Familie und schlug uns irgendwie durch. Mit meinen neunzehn Jahren habe ich schon viel erlebt. Besonders das erste Jahr des Krieges war sehr schlimm. Wir litten oft Hunger, aber ich wusste es gab Menschen denen geht es noch viel schlechter. Unsere Nachbarn waren Juden. Sie wurden vor neun Monaten entdeckt und in einen Wagen gezerrt. Noch immer höre ich ihre Schreie in der Nacht, wenn ich mal nicht schlafen kann. Wahrscheinlich sind sie schon längst Tot. Denn das was man von diesen sogenannten Konzentrationslagern hört, ist nicht sehr vielversprechend. Ich nehme den Brief, reiße ihn auf und tatsächlich: Ich werde zum Krieg einberufen. Ich sehe eine Träne in den Augenwinkeln meiner Mutter, denn sie weiß genau, dass ich den Krieg wahrscheinlich nicht überleben werde. Alle die ich kannte, die einberufen wurden, sind tot. Ich habe Angst. Nicht weil ich in den Krieg muss, sondern, weil das heißen würde, dass Karl mit seinen erst zwölf Jahren jetzt arbeiten gehen muss. Mit klopfenden Herzen gehe ich in mein Zimmer und packe meine Sachen.

 

An der Front 1941

Ein Jahr bin ich schon hier. Es ist ein Wunder das ich überhaupt noch lebe. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich meinen ersten Feind tötete. Seine Augen verfolgen mich immer noch. Die Menschen neben mir fallen. Tot. Sie sind einfach tot. Ich möchte keine Menschen töten, vor allen nicht für so etwas Sinnloses. Der einzige Gedanke, der mir Kraft gibt, ist mein Zuhause. Ich will meine Mutter nicht enttäuschen. Sie hat schon zu viel durch gemacht. Hunderte tote Männer liegen um mich herum. Ein Kanonen Knall folgt. Plötzlich sehe ich etwas auf mich zurasen. So klein, dass ich es fast nicht gesehen hätte. Aber es ist da. Es trifft mich am Kopf und ich weiß, es ist vorbei. ,,Hoffentlich sind die Generationen nach uns schlauer und lassen keine Menschen mehr für so etwas sterben“, ist mein letzter Gedanke, bevor sich meine Augen schließen und mich die Dunkelheit einhüllt.

 

Diesen Text habe ich vor ein paar Wochen geschrieben und dachte mir das er euch vielleicht interessieren würde. Ich liebe es solche kreativen Text zuschreiben und auch diesen habe ich komplett alleine geschrieben.


Eure Just me

 

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